Walk & Talk, ist das neu?

„Unsere Psyche ist ein Teil der Natur und ebenso unbegrenzt wie diese“ – Carl Gustav Jung

Im Rahmen des Walk & Talk-Settings wird die Natur als Kulisse genutzt, aber auch, um naturtherapeutische Methoden anzuwenden, um Achtsamkeitsübungen durchzuführen und um Problemstellungen sichtbar zu machen.

Sich laufend zu unterhalten, zu pilgern, zu wandern und zu wandeln liegt in der Natur des Menschen – wir tun es von Urzeiten an. Von der Antike bis heute nutzten bzw. nutzen viele berühmte Persönlichkeiten den anregenden Effekt des Bewegens in der Natur.

Aristoteles gründete die Wanderschule Peripatos, um im Gehen zu philosophieren. Ein Spaziergang im flotten Tempo nach dem Mittagessen bereicherte Sigmund Freud. Immanuel Kant war für seine täglichen, pünktlich um 19 Uhr beginnenden Spaziergänge durch seine Heimatstadt Königsberg bekannt. Viele Dichter, Maler und Komponisten taten es ihnen gleich: darunter Beethoven, Mahler und Tschaikowski. Hermann Hesse schrieb diverse Bücher, während er in den Tessiner Bergen unterwegs war. Oder denken Sie an den Osterspaziergang, den Goethes Doktor Faust mit seinem Schüler Wagner unternimmt; Goethe selbst spazierte gern durch den Frankfurter Stadtwald.

Königsdorfer Forst

Wenn das Gehirn in den Modus der anstrengungslosen Faszination umschaltet, fällt es leichter, sich in der Sitzung zu konzentrieren, kreative Einfälle umzusetzen und sich auf konstruktive Weise mit schwierigen Themen zu beschäftigen – beste Voraussetzungen für beraterische und psychotherapeutische Arbeit (Auszug aus dem Buch „Naturtherapie“ von Knümann).

Der Aufenthalt im Wald hat viele wissenschaftlich nachgewiesene, wohltuende Effekte:

  • es konnte eine verringerte Konzentration von Stresshormonen (Kortisol /Adrenalin/Neuroadrenalin) sowie ein Umschalten des Nervensystems auf Regeneration nachgewiesen werden -> Stressreduktion!
  • die Schlafqualität steigt
  • Waldaufenthalte verbessern nachweislich die Stimmung und die Gemütsregulierung
  • Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen verbessern sich
  • bei manchen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Panikattacken können positive Effekte nachgewiesen werden
  • Waldaufenthalte zusammen mit Achtsamkeitsübungen wirken sich positiv auf die Schmerzwahrnehmung aus und können bei regelmäßiger Anwendung Schmerzen lindern
  • Forscher attestieren dem Naturaufenthalt einen signifikant positiven, blutdrucksenkenden Effekt.
  • das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem werden gestärkt

„Es gibt kein Wi-Fi im Wald – aber eine viel bessere Verbindung“ – Unbekannt

Außerdem:

sich außerhalb des gewohnten Umfeldes zu bewegen macht es leichter, sich den wesentlichen Themen des Lebens zu widmen.

das unmittelbare Erleben mit allen Sinnen berührt Körper, Geist und Seele und macht somit die Beratungssituation ganzheitlicher.

der Klient ist nicht mehr Gast des Beraters, sondern beide sind gleichwertig unterwegs – auf Augenhöhe, was der Haltung der systemischen Beratung entspricht. Sie bewegen sich mit der gleichen Blickrichtung nebeneinander, sind Weg-Gefährten (Gefährte = griech. Therapon)

Viele gute Gründe, um die Natur als Co-Therapeutin mit ins Boot zu nehmen und es eignet sich jedes Thema dazu!

Königsdorfer Forst

Weitere positive Effekte durch Achtsamkeit und Bewegung (Gehen)

Achtsamkeit:

Achtsamkeit ist eine besonders wirkungsvolle und nachhaltige Form der Hinwendung zu sich selbst. Der Klient kommt immer häufiger und tiefer in Kontakt mit seinen Gedanken, Gefühlen, Körperempfindungen, Stimmungen, Gewohnheiten usw. Er wird offener für unmittelbares Erleben, Vertiefung der Empfindungs- und Beziehungsfähigkeit, er entwickelt bessere Emotionsregulation, lernt Wahrnehmung von Interpretation und Bewertung zu unterscheiden und nimmt bewusster und freier am Leben teil.

Die gesundheitsförderlichen Effekte zum Thema Achtsamkeit konnten in über 3000 Studien nachgewiesen werden.

Königsdorfer Forst

Positiv ist, dass die positiven Effekte von Natur und Achtsamkeit sich verstärken.

Effekte der Bewegung (Gehen):

  • regt die Ausschüttung von Glückshormonen (Endorphinen) an
  • lindert Stress und Müdigkeit schon nach zehn Minuten
  • stärkt das Immunsystem
  • halbiert das Alzheimerrisiko
  • verbessert die Herzgesundheit und senkt Bluthochdruck
  • trainiert Ihren Gleichgewichtssinn
  • reduziert Depressionen und Angstzustände
  • verlängert Ihr Leben!

Und das sind noch längst nicht alle positiven Effekte!

Meine bevorzugten Waldgebiete sind der Kölnigsdorfer Forst/Glessener Höhe und die Pulheimer Laache. Jedoch sind auch Beratungen im Stadtwald oder im Bergischen Land möglich.

Probieren Sie es aus: Bringen Sie Bewegung in Ihr Leben!